Liebe Mitbürgerinnen,liebe Mitbürger,
das Jahr 2020 wird als ein Jahr in die Geschichte eingehen, in dem wir uns mit Dingen beschäftigen mussten, von denen wir dachten oder gehofft haben, dass sie uns nie betreffen werden. Das Thema, welches dieses Jahr beherrscht hat, ist gut am „Wort des Jahres“ zu erkennen. Im letzten Jahr wurde „Corona-Pandemie“ gewählt, gefolgt von „Lockdown“, in dem wir uns gerade zum zweiten Mal befinden.
Dieses Thema, diese Pandemie, hat unseren beruflichen Alltag und insbesondere unser Zusammenleben sehr stark beeinflusst und eingeschränkt. Dennoch bin ich sehr zufrieden, wie Sie liebe Bürgerinnen und Bürger, sich in dieser Zeit verhalten haben. Das Einhalten der Maskenpflicht, die Vermeidung von großen Menschenmassen, all das hat in unserer Stadt sehr gut funktioniert, wofür ich Ihnen an dieser Stelle meinen Dank aussprechen möchte, sowie die Hoffnung, dass in diesem Jahr wieder Normalität in unser aller Leben einkehrt.
Ein weiteres Thema, das im vergangen Jahr viel, kontrovers und leidenschaftlich diskutiert wurde, war der Lückenschluss der A49 und der daraus resultierende Polizeieinsatz in und um Stadtallendorf. Seit September verging kein Tag, an dem uns auf den Straßen kein Wagen der Einsatzkräfte begegnet ist. Eine für uns neue und ungewöhnliche Situation, an die wir uns alle gewöhnen mussten. Auch die sehr hohe Anzahl an Straßensperrungen durch Demonstrationen, Polizeieinsätze oder Rodungsarbeiten hat uns einiges abverlangt. Hier gilt mein Dank ebenfalls allen Betroffenen, die besonnen auf die Umstände reagiert haben und somit auch zum Gelingen der Maßnahme beigetragen haben. Mit dem Ende der Rodungsarbeiten Mitte Dezember sind einige der Einsatzkräfte abgezogen, jedoch werden die Arbeiten weiterhin von der Polizei begleitet. Dies kann dazu führen, dass es weiterhin zu Einschränkungen kommt. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich mich daran gewöhnt habe und es nicht mehr ungewöhnlich finde, auf dem Weg zum Rathaus viele Fahrzeuge der Polizei zu sehen. Mir selbst gibt es vielmehr ein Gefühl von Sicherheit als von Bedrohung.
Neben diesen zwei bestimmenden Themen gab es auch andere Ereignisse in unserer Stadt aber auch in unserem Privatleben, die leider etwas in den Hintergrund gerückt sind. Es waren dieses Jahr, aus bekanntem Grund, nicht die großen Feste, Märkte und kulturelle Veranstaltungen, sondern die kleinen, wiederkehrenden Dinge, die uns Halt, Normalität und Freude gegeben haben. Die Möglichkeit wieder Mannschaftssport zu treiben, im Sommer mit einigen Freunden im Garten zu sitzen oder der Besuch bei den Eltern oder Großeltern. All diese Dinge haben in diesem Jahr einen besonderen Stellenwert genossen. Dinge, die uns lange als normal erschienen, sind etwas Besonderes geworden und wir wissen es mehr zu schätzen, welche Privilegien wir in Deutschland jeden Tag genießen können.
Zuletzt möchte ich noch allen Menschen, die Stadtallendorf, Hessen, Deutschland, Europa und die ganze Welt im letzten Jahr und auch gerade im Moment buchstäblich am Laufen halten, einen ganz besonderen Dank aussprechen. Lassen Sie uns diese Zeit mit Abstand und Vernunft durchstehen. Bleiben Sie gesund. Ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr 2021.
Herzlichst
Ihr
Christian Somogyi
Bürgermeister